Tom Lunies (Lars Eidinger) beschäftigt sich gerade mit einem neuen Stück, das auf den Namen "Sterben" hört.

Sterben

KINOSTART: 25.04.2024 • Drama • Germany (2024) • 183 MINUTEN
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Originaltitel
Sterben
Produktionsdatum
2024
Produktionsland
Germany
Laufzeit
183 Minuten
Herausforderung Leben
Von Christopher Diekhaus

Schwere Kost scheut Matthias Glasner nicht. Mit "Der freie Wille" legte er 2006 einen Film über einen verurteilten Vergewaltiger vor, der sich nach der Haft in eine junge Frau mit Missbrauchserfahrungen verliebt. Auch das Psychodrama "Gnade" (2012), das die Themen Schuld und Vergebung umkreist, macht es dem Publikum nicht gerade leicht. Ähnlich verhält es sich mit Glasners neuer Regiearbeit "Sterben", die 2024 im Wettbewerb der Berlinale ihre Weltpremiere feierte. Krankheit, Tod, emotionale Verwahrlosung und familiäre Verwerfungen – all das wird hier verhandelt, teilweise aber auf überraschend schwarzhumorige Weise.

Zwölf Jahre nach dem Film "Gnade", der ebenfalls bei der Berlinale seine Uraufführung hatte, kehrt Matthias Glasner mit "Sterben" auf die große Leinwand zurück. Dazwischen drehte der 1965 geborene Filmemacher für das Fernsehen, war etwa an einigen Folgen der Sky-Serie "Das Boot" beteiligt. Herausfordernd ist sein neues Werk schon aufgrund seiner Laufzeit. Rund drei Stunden dauert das mit vielen deutschen Kinostars besetzte Drama "Sterben", in dem der Regisseur die komplexe Beziehung zu seiner eigenen Familie verarbeitet hat.

Eingeteilt ist "Sterben" in mehrere Kapitel, die mitunter einzelnen Figuren zugeordnet sind. Am Anfang steht die Perspektive der Mittsiebzigerin Lissy Lunies (Corinna Harfouch), die unter diversen Krankheiten leidet. Da sie selbst mit der Bewältigung ihres Alltags zu kämpfen hat, ist sie erleichtert, als ihr dementer Ehemann Gerd (Hans-Uwe Bauer) in ein Pflegeheim kommt. Die Erschöpfung wird allerdings auch bei Lissy immer stärker. Auf eine mögliche Therapie hat sie keine große Lust mehr.

Das zweite Kapitel rückt Lissys Sohn Tom (Lars Eidinger) in den Fokus, einen erfolgreichen Dirigenten, der mit seiner Ex-Partnerin Liv (Anna Bederke) ihr Kind aus einer anderen Beziehung großzieht. Parallel greift er seinem depressiven Freund Bernard (Robert Gwisdek) unter die Arme und arbeitet mit diesem an einer neuen Symphonie namens "Sterben". Im dritten Teilstück geht es um Toms Schwester Ellen (Lilith Stangenberg), die Verunsicherung und Enttäuschungen mit Alkohol und Sexaffären verdrängt.

Glasner entwirft in seinem sehr persönlich gefärbten Film ein Panorama der Emotionen und stellt seine Protagonisten besonders vor eine Frage: Wie kann ein gelingendes Leben aussehen? Ein kräftiger Schuss schwarzen Humors soll verhindern, dass die ernste Themen aufgreifende Erzählung ins Pathetische abdriftet. Insgesamt wurde "Sterben" neunmal für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Darsteller

Lars Eidinger in dem Drama "Tabu - Es ist die Seele ... ein Fremdes auf Erden".
Lars Eidinger
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