Nervenaufreibende Verhandlungen in VOX-Show

Millionendeal in "Die Höhle der Löwen": Maschmeyer bot letztes Hemd, Dagmar Wöhrl fuhr die Krallen aus

14.05.2024, 09.16 Uhr
von Rupert Sommer

In der aktuellen Folge von 'Die Höhle der Löwen' sorgen Schnorchelmasken für einen Rekord-Deal und hitzige Bieterkämpfe. Die Nerven lagen nicht nur bei dem Gründer-Paar blank.

Carsten Maschmeyer gesteht Fehleinschätzung ein

So viel Aufregung gab es noch nie bei "Die Höhle der Löwen" (VOX) – und das bei einer Präsentation, die zunächst eher Gähnen als blanke Begeisterung ausgelöst hatte. Carsten Maschmeyer musste eine der größten Fehleinschätzung seit Langem eingestehen: "Ich wusste von Anfang an, dass ich hier raus bin", hatte er noch zu Beginn der Präsentation des "Khroom"-Gründerpaars Alina und Christian zu sich selbst gesagt. Doch dann drehte sich das Blatt.

Es kam zu einem heftigen Rangeln, das nicht immer den Regeln des Fair Play gehorchte. So platzte der sonst so sehr um Höflichkeit bemühten Familien-Unternehmerin Dagmar Wöhrl einmal der Kragen. "So, jetzt ist mal Ruhe", maulte sie. "Ich bin auch noch da."

Wöhrl hatte berechtigte Sorge unterzugehen im Buhlen um ein Gründer-Paar, das bereits 2017 sein Hobby zum Beruf gemacht hatte und seitdem einen Online-Handel für Tauchsportartikel betreibt. Das Produkt, bei dem Alina und Christian aktuell Hilfe benötigen, ist eine innovative Vollgesicht-Schnorchelmaske, die mit einem neuartigen Ventilsystem dafür sorgen soll, dass keine gesundheitsschädliche CO2-haltige Ausatem-Luft eingeatmet werden kann.

"Holt tief Luft und springt mit uns ins tiefe Wasser!", sagte Gründer Chris, der selbst begeisterter Schnorchler er ist. Sein Wunsch: 350.000 Euro für acht Prozent an "Khroom", um das hierzulande bereits gut laufende Geschäft auf eine neue Ebene zu heben und die neue Tauchmaske in Wunschmärkte wie die USA und Australien zu bringen.

"Ihr seid Umsatz- und Margen-Monster"

Den entscheidenden Trumpf in der Pitch-Runde zückte er allerdings erst spät: Bereits 5,3 Millionen Euro hat das Paar offenbar im vergangenen Jahr mit Online-Verkäufen gemacht. Der Gewinn lag bei einer Million Euro – nach Steuern. Das Staunen auf der Löwen-Bank war plötzlich groß: "Mega", jubelte Tillman Schulz. "Herzlichen Glückwunsch", stammelte Janna Ensthaler.

Und mit Euro-Zeichen in den Augen setzte das ganz große Feilschen ein: "Ihr seid Umsatz- und Margen-Monster", lobte Carsten Maschmeyer das Paar überschwänglich. Angefixt hatte ihn der Plan einer weltweiten Expansion. "Zehn Millionen Euro Umsatz sind absolut realistisch", sagte Gründer Chris. "Ihr seid der Wahnsinn", meinte Tillman Schulz.

Schon stand die erste Tauch-Allianz: Schulz und Maschmeyer schlossen sich zum Schnorcheln zusammen und warfen ihre geballte Expertise – inklusive guter Übersee-Kontakte – in die Waagschale. Die Kaufkonditionen modifizierten sie nur behutsam: Für die gewünschten 350.000 Euro wollten sie gemeinsam zehn Prozent an der Firma haben. Dafür versprachen sie die "Power der zwei Super-Löwen", so Maschmeyer vollmundig: "Tillmeyer".

Gründer haben die Qual der Wahl

Allerdings bekam "Tillmeyer" rasch einen starken Gegner: "Dümmtaler". Dahinter steckte das auch nicht alltägliche Duo aus Janna Ensthaler und Ralf Dümmel, die ebenfalls über Verbindungen in viele Märkte verfügen. "Gemeinsam machen wir ein paar Türen schneller auf", lautete Ensthalers Versprechen. Auch sie forderte zehn Prozent Anteile.

Doch dann grätschte noch Dagmar Wöhrl dazwischen – mit der beherzten Bitte um Ruhe respektive eine eigene Angebotschance. "Ich war von Anfang an begeistert", holte sie zum Seitenhieb aus. Auch sie legte den "Khroom"-Gründern ein Angebot vor: Ebenfalls 350.000 Euro für zehn Prozent.

"Was gibt es für ein größeres Kompliment?", sagte Ralf Dümmel. Angebote von fünf Löwinnen und Löwen – und die ganze Investorenbank unter Hochspannung. Dümmels Empfehlung: "Lasst das Herz sprechen, das ist wichtiger als alles andere."

Diesen letzten Tipp griff Carsten Maschmeyer prompt auf und drehte noch einmal mehr an der Spannungsschraube: Zur völligen Verblüffung der Gründer und Investoren-Kollegen malte er sich mit einem Kugelschreiber ein Herz auf die Brust. "Damit ihr das wisst: Das Herz schlägt für euch."

Etwas kleinlauter murmelte er: "Jetzt kriege ich zu Hause Ärger." Tillman Schulz witzelte über die arg plakative Geste: "Er opfert sein letztes Hemd."

Nun hatten die heftig umworbenen Gründer die Qual der Wahl. Sie konnten ihre Forderungen sogar nachträglich noch ein wenig höher schrauben: Zur Zahlung von 400.000 Euro für zehn Prozent der Anteile erklärten sich alle Bieter ohne Zögern bereit. Devise: Geld spielt diesmal (fast) keine Rolle!

Und so musste dann auch nicht lange im Bühnen-Hintergrund verhandelt werden: Alina und Chris traten freudestrahlend nach vorn und verkündeten ihr Votum, das dem Rekord-Bieterkampf ein Ende bereiten sollte: Den Deal machen Tillman Schulz und Carsten Maschmeyer. "Das ist ja wirklich der Wahnsinn", konnte die Gründerin ihr Glück gar nicht mehr fassen. "Das wird nie wieder vorkommen", meinte sie. "Das wird niemand toppen können."

Tatsächlich war es ein glorreicher Höhepunkt der sechsten Folge der laufenden "Die Höhle der Löwen"-Staffel. Gleich drei Präsentationen endeten ohne Deal.

So lief es für die weiteren Gründer

Das Schmuckarmband "Laemon", das einen lauten Warnton ausstößt, sobald sich eine seiner Trägerinnen bedroht fühlt, wirkte noch viel zu unausgereift. Und die technisch beeindruckende Operationshilfe "Noac", ein Exoskelett, das Chirurgen zu einer schonenden Arbeitshaltung verhelfen sollte, vergraulte Investoren mit zu vagen Erfolgsaussichten und einer überambitionierten Firmenbewertung von 20 Millionen Euro. "Irre teuer", stöhnte Janna Ensthaler. Der "Boulderball" schließlich, eine Art Sport-Spielzeuge, die Kletterspaß auf dem Wohnzimmer garantieren soll, wirkte dann doch ein wenig wie ein Liebhaber-Zeitvertreib – aber eben nicht wie eine für "Löwen" lohnende Investition.

Einen Deal landete dagegen die sichtlich nervöse Mama-Unternehmerin Anne von "Nature Pandan": Sie erhält Unterstützung vom Duo Nils Glagau und Ralf Dümmel, die ihr "Superfood" aus den Blättern einer indonesischen Palme auf hiesigen Märkten bekannt machen wollen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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