Halbfinale bei "Let's Dance"

Nach bissgem Kommentar: Joachim Llambi wird vom Publikum ausgebuht

20.05.2024, 10.03 Uhr
von Jürgen Winzer

Spannung und Emotionen pur bei "Let's Dance": Ann-Kathrin Bendixen musste die Show zwar im Halbfinale verlassen, wurde aber dennoch gefeiert, als hätte sie den Tanzpokal gewonnen. Joachim Llambi wurde stattdessen mit Buhrufen konfrontiert und die Finalisten für das große Finale stehen nun fest. 

Das sind die drei Finalisten-Paare

Einmal, ein einziges Mal, waren sich Ann-Kathrin Bendixen und viele ihrer missgünstigen "Fans" bei Social Media einig: "Es sind die richtigen Drei im Finale", hieß es im Netz – und Ann-Kathrin bestätigte das: "Ich bin so glücklich über die drei Finalisten", sagte sie aus tiefstem Herzen, "die haben das absolut verdient." Tänzerisch ist das überhaupt keine Frage. Aber allein dafür, wie Ann-Kathrin dem Druck standhielt, der auf sie bei Social Media ausgeübt wurde, verdiente sie sich den Ehrentitel "Dancing Star des Herzens".

Um den Titel des/der besten Tanzenden der 17. Staffel werden kommenden Freitag andere streiten. Ins Finale gehen Gabriel Kelly und Malika Dzumaev als leichte Favoriten – gerade nach der gezeigten Halbfinalleistung. Bei ihren Tänzen erhielten sie achtmal die Traumnote zehn. Für Detlef Soost und Ekaterina Leonova gab es sechsmal die Höchstnote, für Jana Wosnitza und Vadim Garbuzow viermal. Korrekte Einschätzung eines Fans bei Instagram: "Das wird ein megaspannendes Finale."

Ann-Kathrin Bendnixens Achterbahn-Fahrt durch die Staffel kam zu einem für sie versöhnlichen Ende. Vor allem für ihren Wiener Walzer und die Fusion aus Rumba und Tango bei der Impro-Herausforderung "Impro Dance Even Noch More Extreme 2.0." wurde von der Jury gelobt und mit jeweils 23 Punkten goutiert – Bestwerte für sie. "Ich kann es nicht glauben", war sie glücklich. "Was war das für eine Reise für mich! Aber solche Worte von der Jury zeigen mir, dass Liebe stärker ist als Hass."

Gabriel der "Supertänzer"

Motsi Mabuse bezeichnete sie als "Vorbild für alle Mädchen", das sich nicht den Hatern gebeugt, sondern großen Mut und Kampfgeist gezeigt habe. Sogar Joachim Llambi, der "Scharfrichter" der Juroren, der nicht eben zimperlich mit Ann-Kathrin umgegangen war, war angetan: "Danke für diesen Walzer", verneigte er sich vor Ann-Kathrin nach deren langsamen Walzer im zweiten Durchgang. Jorge González meinte zu Recht: "Das war dein schönster Tanz."

Jedes Tanzpaar musste zwei Tänze absolvieren und danach die Impro-Challenge bestehen. Dabei wurde die Fusion ausgelost. Dann gab es 90 Sekunden für einen Outfitwechsel, 30 Sekunden für eine Besprechung und dann ab aufs Parkett. Natürlich probten die Paare unter der Woche alle Tanzstile, die es bei "Let's Dance" gibt – aber welche drankommen würden, erfuhren sie erst beim Griff in die Lostrommel.

Hier zeigte sich dann vor allem die Klasse von Gabriel und Malika. Deren Fusion wirkte, als hätten sie zwei Wochen lang nonstop nur Rumba und Samba geübt. Motsi Mabuse schwärmte: "Das war Wahnsinn." Dabei musste sie sich eigentlich revidieren. Denn schon nach dem furiosen Charleston der beiden hatte sie gemeint: "Das war nicht nur der beste Tanz des Abends, das war der beste Tanz der Saison."

Soost/Leonova und Wosnitza/Garbuzow tanzten zwei Tänze lang auf exakt gleichem Niveau (viermal 29 Punkte), also knapp hinter Kelly/Dzumaev. Nur beim Impro-Tanz gab es spürbare Unterschiede. Da kamen Detlef und "Ekat" mit ihrem Mix aus Cha Cha Cha und Rumba besser klar (29 Punkte) als Jana und Vadim mit ihrer Fusion aus Tango und Cha Cha Cha (24 Punkte).

Llambi versucht sich als Fußballexperte

Als Llambi Jana mit "Für deine Verhältnisse gutgemacht" beurteilte, gab es Buhrufe. Aber Fingerspitzengefühl ist bekanntlich nicht die Stärke des Juror-Routiniers. Auch hielt er sich lange mit einer 10-Punkte-Wertung zurück, was ihm weitere Buhrufe einbrachte. Dafür warf er Gabriel nach dem Charleston die 10er-Kelle gleich zu: "Da, nimmse mit!" Im Publikum strahlten Gabriels Eltern Angelo Kelly und Kira Harms um die Wette. Llambi: "Der Angelo denkt jetzt wahrscheinlich: 'Wahnsinn, was ich dem Jungen alles beigebracht habe.'" Moderator Hartwich widersprach. "Der denkt wahrscheinlich: 'Hoffentlich kriege ich das nächstes Jahr genauso hin.'" Schöne Umschreibung für "Magste nicht mitmachen?"

Llambi bestritt seine 200. Sendung bei "Let's Dance" und zeigte angesichts dieser Lebensleistung fast ein bisschen Gefühl. "Seit 20 Jahren bin ich jetzt mit der Verein verbandelt, aber es ist immer noch so schön wie am ersten Tag." Weil ihn Moderator Hartwich immer den "Bundesllambi" nennt, betätigte sich Llambi dann sogar fachfremd als kompetenter Fußballexperte: "Ich hätte ja Mats Hummels mit zur EM genommen."

Es gab auch ein Wiedersehen mit Tony Bauer, der gesundheitsbedingt vorzeitig ausgeschieden war. "Mir geht's besser", verkündete er. Von den Leistungen der Halbfinalisten war er begeistert: "Alles Maschinen", lobte er. Auch Mark Keller, ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig ausgeschieden, saß wieder strahlend im Publikum. Beide werden, wie alle bislang ausgeschiedenen Paare, im Finale noch ein letztes Mal auftreten.

Nächste Woche werden die Final-Paare erneut drei Tänze darbieten. Den Jury-Tanz wählt die Jury aus, danach gibt es den jeweiligen Lieblingstanz des Paars und danach den Freestyle, eigentlich alljährlich der Höhepunkt der Staffel.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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